Dienstag, 12. Dezember 2017

Kein Steinbruch auf der Gemündener Höhe

http://www.gemuenden.de/nachrichten-leser/kein-steinbruch-auf-der-gemuendener-hoehe.html

In der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 08.12.2017 hat die Firma „Nahe-Hunsrück Baustoffe GmbH & Co.KG“ (NHB), vertreten durch den Geschäftsführer Elmar Schnorpfeil, das Ergebnis der Kernbohrung im Bereich Paterwald (Gemündener Höhe) mitgeteilt. 

Die Kernbohrung wurde in diesem Sommer niedergebracht. Das Ergebnis ergab, dass erst nach mehr als 80 Meter Tiefe abbauwürdiges Gesteinsmaterial angetroffen wurde. Zudem wurde bei einer Tiefe von ca. 100 Meter auf eine Wasserader getroffen, die gegebenenfalls Auswirkungen auf die Wassergewinnung der Verbandsgemeinde Kirchberg haben könnte. 


Auf Grund dieser Ergebnisse wird die NHB, nach Aussage des Geschäftsführers Elmar Schnorpfeil, von dem Steinbruchvorhaben im „Paterwald“ Abstand nehmen. 

Sonntag, 10. Dezember 2017

Gemündener Weihnachtszauber am 17. Dezember

Gemündener Weihnachtszauber 2017

Am Fuße des Schlosses, durch die engen verwinkelten Gässchen mit malerischen Fachwerkhäuschen, liebevoll dekorierten Fenstern und in heimeliger Atmosphäre findet am 17. Dezember der Gemündener Weihnachtsmarkt statt. Am dritten Adventswochenende lockt der „Weihnachtszauber“ Besucher von nah und fern in den Hunsrückort, um sich vom Duft von gebrannten Mandeln und Selbstgebackenem auf die Feiertage einstimmen zu lassen.


Wer noch interessante und außergewöhnliche Geschenke sucht wird hier bestimmt fündig. An den rund 40 Ständen erwartet den Besucher ein vielfältiges Angebot, bspw. Geschenkartikel, Handarbeiten, Schmuck, Blumenarrangements, Dekorationen aus Glas, Keramik, Bücher, Lederpuschen, Holzgestaltung oder Drechselarbeiten. Auch handgefertigte Grußkarten finden Sie bei uns, Eine-Welt-Artikel und natürlich frisch geschlagene Weihnachtsbäume.

Auch das Angebot an Kulinarischem ist in diesem Jahr wieder umfangreich und qualitativ hochwertig. So erwarten den Besucher heimische Genüsse wie Wildgulasch, Spieß- und Schwenkbraten, Reibekuchen, Bratwurst, Flammkuchen sowie Kuchen, Donuts, Crepes und Waffeln. Für die Kinder gibt es Kinderpunsch während für die Erwachsenen wieder zahlreiche Glühweinvarianten angeboten werden.


Beim Clown Klinki gibt es ganztägig die beliebten Luftballontiere und die Kinder können das Tellerdrehen erlernen. Und auch das Kinderkarussell sorgt wieder für großen Spaß bei den Kleinen.

Um 15.00 Uhr liest der Autor Hubertus Becker im Gasthaus zur Post aus seinem Beitrag „Der Mann im Anzug“ Erinnerungen von Ännie Glimmerveen, einem Betrag aus der Anthologie „Zeit zur reden“ – Hunsrücker erinnern sich. Ganztägig gibt es im Gemündener Hof die Kunstausstellung „Farbenfroh“ der Künstlerin Sonja Denzer zu sehen.

Ein Highlight wird in diesem Jahr auch wieder die Weihnachtsverlosung sein, deren Erlös zugunsten des Gemündener Freibades geht. Attraktive Preise gibt es hier zu gewinnen. Der Gewinner des ersten Preises kann sich auf einen Staubsaugerroboter im Wert von 150 Euro freuen. Außerdem gibt es zahlreiche Wertgutscheine, Sachpreise und viele schöne Dinge zu gewinnen.

Weihnachtliche Live-Musik der Band „No plugs required“ und weihnachtliche Melodien der Bläserklasse der Kooperativen Gesamtschule Kirchberg (Ev. Kirche) und von Schülern der Musikschule Heiko Stern sowie runden den schönen und stimmungsvollen Weihnachtsmarkt ab.

http://www.gemuenden.de/nachrichten-leser/weihnachtmarkt-2017.html 
Flyer-Gemündener-Weihnachtszauber-2017.pdf 

Freitag, 1. Dezember 2017

Schenke das Wertvollste das Du hast - Zeit

Es ist aus dem letzten Jahr - Weihnachten ist in Dir - Time after Time.

Schenke das Wertvollste das Du hast Zeit

ED. Weihnachtsspot „Weihnachten 2117“ 

Wann ist Weihnachten - wenn die vier Kerzen brennen?

 

Die vier Kerzen


Vier Kerzen brannten am Adventskranz. Es war ganz still. So still, dass man hörte, wie die Kerzen zu reden begannen. Die erste Kerze seufzte und sagte: „Ich heiße Frieden. Mein Licht leuchtet, aber die Menschen halten keinen Frieden, sie wollen mich nicht.“ Ihr Licht wurde immer kleiner und verlosch schließlich ganz.

Die zweite Kerze flackerte und sagte: „Ich heiße Glauben. Aber ich bin überflüssig. Die Menschen wollen von Gott nichts mehr wissen. Es hat keinen Sinn mehr, dass ich brenne.“ Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze war aus.

Leise und sehr traurig meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: „Ich heiße Liebe. Ich habe keine Kraft mehr zu brennen. Die Menschen stellen mich an die Seite. Sie sehen nur sich selbst und nicht die anderen, die sie lieb haben sollen.“ Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.

Da kam ein Kind in das Zimmer. Es schaute die Kerzen an und sagte: „Aber, aber, ihr sollt doch brennen und nicht aus sein!“ Und fast fing es an zu weinen.
Da meldete sich auch die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: „Hab keine Angst! Solange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen wieder anzünden. Ich heiße Hoffnung.“

Mit einem Streichholz nahm das Kind das Licht von dieser Kerze und zündete die anderen Lichter wieder an.

(Quelle: unbekannt)

In diesem Sinne wünschen wir eine
besinnliche Adventszeit, frohe Weihnachten
und einen guten Start ins neue Jahr.

Dienstag, 21. November 2017

Sonderinfobrief 20. November 2017: Ende der Sondierungsgespräche Jamaika


 







Mainz, 20. November 2017
Liebe Infobrief-Abonnenten,

das kann man so machen, wie die FDP es tat, einfach aufstehen und gehen, so muss man sich aber nicht unbedingt verhalten. Das sah nach gut vorbereiteter Spontaneität aus. Nach vier Wochen sehr intensiven, aber auch schwierigen Verhandlungen standen wir kurz vor einer Einigung, sie war zum Greifen nahe. Alle Parteien haben dabei beträchtliche Wege zurückgelegt, jeder hat Zugeständnisse gemacht – in den erreichten Verhandlungsergebnissen hätten sich alle Parteien wiedergefunden. Denn auch beim schwierigen Thema Migration und Zuwanderung gab es Bewegung und substantielle Fortschritte: Die Grünen waren zu Kompromissen bereit, auf Basis des von CDU und CSU erstellten Regelwerks zur Migration. Daneben gab es Einigung über ein Einwanderungsgesetz mit einem Punktesystem, für dreiviertel aller Steuerzahler wäre der Solidaritätszuschlag ab 2021 weggefallen, ein großes Familienpaket mit einem Baukindergeld und Verbesserungen bei der Mütterrente war verabredet, ein Digital- und Forschungspaket sollte auf den Weg gebracht werden, die Lohnzusatzkosten unter 40 Prozent gesenkt werden und vieles mehr.

Gerade vor diesem Hintergrund ist der Abbruch der Sondierungen durch die FDP eine große Enttäuschung. Deutschland steht im europäischen Vergleich blendend da. Es geht für eine künftige Regierung nicht um die Bewahrung vor dem Abgrund, sondern um wichtige Impulse, um an erfolgreiche Entwicklungen anzuknüpfen. Da waren wir auf einem guten Weg. Im Übrigen sagte der FDP-Landesvorsitzende zur Verhandlungsführung von Frau Merkel noch am vergangenen Samstag im Rheinpfalz-Interview: „Sie verhandelt sehr sachlich und konstruktiv.“ Das entspricht den Tatsachen. Insofern wundert seine harte Kritik im heutigen Interview im Deutschlandfunk.

Wir Christdemokraten tun alles, um unser Land zusammen zu halten. Es kommt keine einfache Zeit auf unser Land zu, denn weiterhin ist unsere Verlässlichkeit in Europa und in der Welt gefragt. Im Übrigen kann sich auch die SPD nicht ihrer staatspolitischen Verantwortung entziehen – Koalitionen sind Konsequenzen aus dem Wahlergebnis, darauf ist unser politisches System angelegt. Wer eine stabile und tragfähige Regierung will, kann die Mitarbeit nicht verweigern. Die SPD aber hat eine Regierungsbeteiligung nun zum zweiten Mal ausgeschlossen und duckt sich weg, das ist verantwortungslos. Der Bundespräsident hat in diesem Sinne an die Verantwortung der Parteien appelliert.

Wie geht es weiter?

Nachdem die Verhandlungen um Jamaika abgebrochen wurden, gibt es nun folgende Möglichkeiten

Erstens: Jamaika war nicht die einzig mögliche Koalition nach der Wahl – weiterhin möglich ist eine Große Koalition. Der SPD konnte es allerdings bereits am Wahltag nicht schnell genug gehen, sich vom Acker der Verantwortung zu machen. Heute hat sie diese Position bekräftigt.

Zweitens: Theoretisch möglich wäre eine Minderheitsregierung unter Führung unserer Union – einer Koalition aus CDU/CSU und FDP fehlen bspw. 29 Sitze zur Mehrheit. Doch eine Minderheitsregierung hat es in Deutschland noch nicht gegeben, sie ist unerprobt, es fehlen Erfahrungswerte. Kurzum, Deutschland braucht eine verlässliche und stabile Regierung, auch mit Blick auf Europa und die Welt Eine Minderheitsregierung kann diese Stabilität und Verlässlichkeit nicht gewährleisten.

Drittens: Es gibt Neuwahlen. Doch der Weg dahin ist nicht einfach und gliedert sich in drei Phasen. (1) Der Bundespräsidenten schlägt einen Kanzlerkandidaten vor. Findet dieser Vorschlag keine absolute Mehrheit, beginnt die zweite Phase. (2) Der Bundestag hat dann zwei Wochen Zeit, sich mit absoluter Mehrheit auf einen Kanzler zu einigen. Der Anzahl der Wahlgänge und Kandidaten ist keine Grenze gesetzt. Kommt nach diesen 14 Tagen keine Kanzlermehrheit zustande, beginnt die dritte Phase. (3) Gewählt ist dann der Kandidat, der die meisten Stimmen erhält (relative Mehrheit). Ist die relative Mehrheit auch eine absolute Mehrheit, muss der Bundespräsident die Person zum Bundeskanzler ernennen. Erfolgt die Wahl aber nur mit relativer Mehrheit, so kann der Bundespräsident entscheiden: Ernennt er die Person zur Kanzlerin/zum Kanzler einer Minderheitenregierung oder löst er den Bundestag auf. Innerhalb von 60 Tagen muss es dann Neuwahlen geben. Doch Neuwahlen sollten wirklich nur das letzte Mittel sein. Denn Demokratie heißt nicht, so lange zu wählen, bis es passt.

Herzliche Grüße,
Ihre Julia Klöckner

Sonntag, 19. November 2017

Weihnachts-Chaos mit Ansage

Der Weg in die Weihnachtsferien wir in diesem Jahr erheblich länger dauern und kann mehr kosten als geplant. Der ADAC warnt in einer Stauprognose für Autofahrer. Weil der Weihnachtsabend auf einen Sonntag fällt, sei vor allem am Freitag und Samstag mit großem Ansturm auf den Autobahnen zu rechnen.
758 Kilometer Baustellen, 60.000 fehlende Flugtickets und 270 Euro für die Zugfahrt.

Samstag, 11. November 2017

Paradise Papers - Steueroasen kosten Deutschland 17 Milliarden Euro pro Jahr

Paradise Papers: Offshore-Kunden der Kanzlei Appleby geraten in Erklärungsnot. Es geht um Korruption, Geldwäsche, Steuerhinterziehung.

http://www.sueddeutsche.de/thema/Paradise_Papers#redirectedFromLandingpage

 

Der Ökonom Gabriel Zucman hat für die SZ berechnet, welchen Schaden Steueroasen verursachen. Den EU-Staaten entgehen demnach Unternehmensteuer-Einnahmen in Höhe von 60 Milliarden Euro pro Jahr. Größter Verlierer ist Deutschland. Die Einnahmen der Bundesrepublik könnten ohne Steueroasen 32 Prozent höher liegen als bislang.

Der Rennfahrer Lewis Hamilton tut es, die britische Königin Elizabeth II., aber auch internationale Konzerne wie Nike oder Apple: Sie alle haben in den vergangenen Jahren Geschäfte über Steueroasen gemacht, wie die Paradise Papers zeigen. Konzerne und Superreiche sind die Gewinner des Offshore-Systems. Zu den Verlierern zählen Staaten wie Deutschland.

Der französische Ökonomen Gabriel Zucman hat nun für die Süddeutsche Zeitung berechnet, welcher Schaden durch Steueroasen entsteht. Das Ergebnis: Allein Deutschland entgehen 17 Milliarden Euro pro Jahr an Steuereinnahmen, weil internationale Konzerne ihre Gewinne in Steuerparadiese verschieben. Insgesamt verliert die EU umgerechnet ein Fünftel ihrer Einnahmen aus Unternehmensteuern, rechnet Zucman vor. Das entspreche 60 Milliarden Euro im Jahr.
Deutschland ist besonders betroffen. Von allen untersuchten Ländern verliert die Bundesrepublik am meisten Geld durch Steueroasen. Die Einnahmen aus Körperschaftsteuer könnten 32 Prozent höher liegen als bislang. In Frankreich liegt der Wert bei 25 Prozent, in Großbritannien bei 20 Prozent.

Konzerne verschieben Gewinne aus Deutschland meistens nicht auf karibische Inseln: Zwei Drittel der möglichen Steuereinnahmen verliert Deutschland durch Steueroasen in der EU, beispielsweise durch die Niederlande, Irland oder Luxemburg.
Besonders eifrig gehen international agierende US-Konzerne bei der Steuervermeidung vor. Mehr als die Hälfte ihrer Auslandsgewinne landet laut Ökonom Zucman inzwischen in den sechs wichtigsten Steueroasen.
Die Paradise Papers zeigen, wie beispielsweise der Sportartikelhersteller Nike vorgeht. Mithilfe der Kanzlei Appleby, die seit Sonntag in der Kritik steht, hat der Konzern ein Modell umgesetzt, mit dem er Milliarden Dollar an Steuern vermeidet. Nike nutzt dafür die für US-Konzerne attraktiven Gesetze in den Niederlanden. Wenn Kunden in einem deutschen Nike-Store Schuhe kaufen, fließen die Erlöse ins Nachbarland.  

Zucman sieht ein grundsätzliches Problem im System Offshore. Steueroasen befeuern die Ungleichheit in der Welt, kritisiert er. Die Reichsten der Welt versteckten Milliarden vor den Finanzämtern. "Nur vermögende Menschen können es sich leisten, Steuern aufwändig zu vermeiden", sagt Zucman. Der Gegenwert von zehn Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts wird nach seinen Berechnungen von Superreichen in Steueroasen geparkt. Grob gerechnet verstecken sie also so viel Geld, wie diese 96 Staaten* in einem Jahr zusammenaddiert erwirtschaften.

Den Schaden tragen die Normalverdiener, sagt Zucman. "Werden den Industrienationen Abgaben entzogen, müssen diese die Mittel anderswo besorgen. Meist sind es Angestellte und Arbeiter, die deshalb höhere Steuern zahlen müssen."
Sein Fazit: Steuervermeidung ist ein Reichensport. Das zeigt vor allem der Blick auf die sogenannten "Ultra-high-net-worth individuals". Das sind Menschen mit einem Vermögen von mehr als 50 Millionen Dollar. Nur 0,01 Prozent der weltweiten Bevölkerung gehören zu den Ultrareichen. Ihr Anteil am Gesamtvermögen ist dennoch gewaltig. Die deutschen Ultrareichen besitzen etwa 5,7 Prozent des Vermögens hierzulande. Und ein großer Teil dieses Geldes lagert: in Steueroasen.

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/paradise-papers-steueroasen-kosten-deutschland-milliarden-euro-pro-jahr-1.3738109 
http://www.sueddeutsche.de/politik/paradise-papers-so-lief-die-sz-recherche-1.3736605 
https://projekte.sueddeutsche.de/paradisepapers/wirtschaft/kanzlei-appleby-in-der-kritik-e649023/ 
https://projekte.sueddeutsche.de/paradisepapers/sport/lewis-hamilton-und-die-millionen-masche-e946277/ 
https://projekte.sueddeutsche.de/paradisepapers/wirtschaft/apple-sucht-ein-land-ohne-regeln-e505734/ 

Sonntag, 15. Oktober 2017

NIEDERSACHSEN-WAHL: CDU liebäugelt mit Rot-Schwarz

FDP schließt Ampel-Koalition aus +++ SPD-Chef Weil: „Wahlabend ist noch lang“+++ Bislang keine Mehrheit für Rot-Grün +++ SPD triumphiert in Niedersachsen +++ Der Wahltag im FAZ.NET-Liveblog
http://www.faz.net/aktuell/politik/wahl-in-niedersachsen/live-blog-und-ticker-zur-wahl-in-niedersachsen-2017-15247182.html 

Montag, 9. Oktober 2017

Merkel lädt ab Mittwoch kommender Woche zu Jamaika-Gesprächen

Fast einen Monat nach der Bundestagswahl sollen erste Sondierungsgespräche für eine Jamaikakoalition stattfinden. Am 18. Oktober sind zunächst Beratungen zwischen Union und FDP sowie zwischen Union und Grünen geplant.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jamaika-koalition-angela-merkel-laedt-fuer-mittwoch-zu-sondierungsgespraechen-a-1172064.html 

Sonntag, 24. September 2017

Kids und Promis starten kreative Wahlaufrufe

"Bei der Demokratie ist es wie in der Liebe - wenn du dich nicht um sie kümmerst, verlässt sie dich" - mit diesem Motto mahnen Kinder und Teenies, am Sonntag das Kreuzchen zu setzen. Und auch Promis wie Elyas M'Barek und Palina Rojinski legen sich ordentlich ins Zeug, um zum Urnengang zu motivieren. Letztere vermittelt Wahlwissen sogar mit Champagnergläschen aus dem Schaumbad.

 

https://drive.google.com/file/d/0B1s9zcgwHa5CSG0wdy1DVEtYMGc/view?usp=sharing 

http://www.wahlen.rlp.de/de/btw/wahlen/2017/ 


Wahlunterricht aus der Badenwanne

http://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Kids-und-Promis-starten-kreative-Wahlaufrufe-article20046823.html 

Dienstag, 12. September 2017

Andreas Weigend, Data for the people

"DEM EINZELNEN MUSS DER WERT SEINER DATEN KLAR SEIN“

Andreas Weigend ist Autor des Buchs „Data for the people“ und Experte in Sachen Big Data und Privatsphäre. Im Interview mit dem ARTE Magazin spricht er darüber, wie der Einzelne die Kontrolle über seine Daten zurückgewinnen kann.

ARTE Magazin: Herr Weigend, Sie sagen, die Masse an Daten, die wir aussenden, lässt sich nicht mehr reduzieren. Warum?

Andreas Weigend: Sehen Sie sich doch mal um. Alle tippseln auf ihren Telefonen herum und verwanzen sich so laufend selbst. Dort zum Beispiel. Da macht der Tourist ein Bild von sich vor der Anschlagtafel. Das ist ein Bild vom Bild. Er ortet sich so Millimeter genau. Und ist so längst nicht mehr einer von sieben Milliarden Menschen, sondern einer von den zehn Leuten, die um dort herumstehen. Und damit ist das Problem relativ deutlich. Die Technik ist bereits so weit, dass wir laufend kontrollierbar sind. Sie hatten selbst ja auch einmal dieses Erlebnis, wo nur die Google Suchmaschine schon wusste, dass Ihr Flug aus Shanghai abgesagt ist.
Ja, genau. Google begrüßte mich quasi mit dieser Nachricht. So wie Facebook mittlerweile dazu rät, einen Regenschirm mitzunehmen, weil es doch heute noch regnen soll. Ich rief also bei der Fluggesellschaft an, doch die meinten, es sei alles in Ordnung. Eine Stunde später war der Flug gecancelt.
In Ihrem Buch „Data for the People“ plädieren Sie dafür, dass wir die Selbstbestimmung über unsere Daten zurückerobern sollen. Also wieder zum Subjekt werden, nicht nur Objekt sind – unsere Daten selbst nicht aus der Hand geben.
Unsere Welt funktioniert, weil Vieles automatisiert und auf Datenverarbeitung basierend abläuft. Das ist nicht nur schlecht. Es ist jedoch wichtig, dass der Einzelne die Hoheit über die Daten behält.
Sie waren früher Chefanalyst bei der Verkaufsplattform Amazon und haben da das Geschäft mit den Kundendaten aufgebaut. Wollen Sie jetzt etwas wieder gut machen?

Nein, bei Amazon ist es nach genau diesem Prinzip aufgebaut. Es gibt Erklärungen, warum etwas Korrespondierendes angezeigt wird. Man kann angeben, dass nur die Kategorie gespeichert wird, nicht das genaue Produkt. Das ist grundlegend anders als früher, wo es darum ging, Mauern aufzubauen, die es dem Kunden schwer machen sollen, alles zu wissen. Zum Beispiel der Gebrauchtwagenhändler, der natürlich weiß, dass es sich hier um ein Unfallauto handelt, was ein halbes Jahr in der Nordsee unter Wasser stand. Aber das natürlich nichts erzählen wird. Heute, ob es sich um ein Auto handelt oder um Hotelzimmer, um Kaffee oder die Partnerschaftssuche, ist ja so, dass die Firmen Geld machen, die es einfacher machen, alles zu finden.
Trotzdem fühlt man sich doch wie der gläserne Mensch, der ausgehorcht wird.
Als ich das letzte Mal in China war, entdeckte ich auf einer öffentlichen Toilette eine Kamera mit Gesichtserkennung. Nach offiziellen Angaben, um den Klopapierklau zu reduzieren. Alle sieben Minuten gibt es 30 Zentimeter aus dem Spender. Und dazu muss natürlich die Polizei Gesicht kennen.
Allerdings machen Privatunternehmen mit ihren Informationen über uns ja auch viel Geld. Das ist der Unterschied zum abhörenden Staat.

Ja, auf den zweiten Blick ist es aber genau dasselbe. Da ist nämlich dieses kleine Persönchen, das eigentlich nur auf die Toilette will. Auf die Toilette muss man gehen dürfen. Wenn Google sich hinstellt und sagt: Ihr braucht ja Google nicht zu benutzen, wenn Euch die Privatsphäre zu wichtig ist, dann geht das genauso wenig. Wir brauchen alle unsere Anbindung ans Internet. Deshalb ist es richtig, dass auf europäischer Ebene Internetfirmen mit Telekomfirmen gleichgestellt werden, was die Datenverwendung anbetrifft. Denn, ob ich jetzt mit WhatsApp jemanden anrufe oder mit einer üblichen Telefonverbindung, spielt ja für den Endnutzer keine Rolle. Historisch bedingt war es natürlich so, dass da Amazon, Facebook, Google und Co. aus einer anderen Ecke kamen. Aber heutzutage wird die Kommunikationsstruktur natürlich unwichtig, ob das über Messenger läuft oder über SMS.
Muss da das Gesetz hinterherkommen?
Rechte wie das Briefgeheimnis müssen für alle gelten. Und es muss hohe Strafen für Datenmissbrauch geben. Bisher sind es was? Zwei Prozent des Umsatzes? Und wie viel ist der Gewinn? Hinzukommt die Wahrscheinlichkeit, überhaupt entdeckt zu werden – und schon wird das gemacht. Und deshalb hohe Strafen. Und dem wirklich dann nachgehen.

„Willkommen in der Illusion!“

Und was kann der Einzelne konkret selbst tun?
Dem Einzelnen muss der Wert von Daten klar sein. Also, wenn ich jetzt mit Google Maps hierher gefunden habe, davor mit der EC-Karte einen Kaffee und ein Croissant gekauft habe und mir mein Email-Anbieter dann anzeigen kann, dass mein Hotel ja ganz in der Nähe ist, dann habe ich erst einmal die Masse an Daten, die aber ganz leicht verknüpft werden kann. Der Wert dieser Daten ergibt sich daraus, dass die Informationen Entscheidungen herbeiführen und Einfluss auf unser Verhalten nehmen können. Das sind Datenraffinierien, die verarbeiten und veredeln. „Geh doch hier rein für den Kaffee“, wird mir dann gesagt, weil es Zeit für meinen Kaffee ist.

In Ihrem Buch geben Sie da auch das Beispiel, wie Sie einen Freund besuchen, der über einem Haschischladen lebt. Schon waren Sie digital als Kiffer abgestempelt. Ist das kein Problem für Sie?
Für mich als Wissenschaftler ist es erst einmal wichtig, das aufzuzeigen. Deshalb gebe ich auf meiner Webseite auch automatisch meinen Standort an, oder den, an dem Google mich vermutet. Ich war einmal mit ein paar Studenten verabredet und auch spät dran. Da riefen sie mich an und fragten nach mir. Ich sagte, ich sei in fünf Minuten da. Aber sie konnten ja nachsehen und sagten: „Nein. Wir haben gerade geschaut. Du brauchst noch 20 Minuten.“ Und so sieht es dann aus, wenn alles einsehbar ist.

In Deutschland hört man dann oft: Ich habe ja auch nichts zu verbergen.
Nein, das ist ja ein ganz schlechtes Argument. Trotzdem will man nicht, dass alle alles wissen und alles sehen können.
Aber woher kommt dieses verträumte Bild dann?
Das ist die reine Liebe zur romantischen Illusion, so wie Daniel Kahnemann es schreibt: die Illusion von der Kontrolle. Dass wir unsere Daten kontrollieren können. Und da sage ich: Willkommen in der Illusion!

Ein Leben in Illusion also.
Ich habe ja nichts dagegen. Ich kann auch zu den Philharmonikern gehen und sagen: Wenn ich jetzt besser geübt hätte, wäre ich einer aus der Bratschengruppe. Dass wir jetzt die Datenmenge eindämmen könnten, das sind theoretische Gedankenspiele. Das kann nicht unser Ziel sein. Sondern es muss sein, die Forderungen an Unternehmen und Staaten zu stellen, dass wir wissen wollen, was sind unsere Daten, wo sind sie und was wird mit ihnen gemacht? Also: Zugang zu eigenen Daten bekommen und Einblicke darin, wie diese Datenraffinerien funktionieren.

Und solange dies nur Forderungen sind, müssen wir einfach hinnehmen, dass unsere Daten genutzt werden?
Wir können noch nicht alle Gefahren absehen, die mit unseren Daten verbunden sind. Theoretisch ist es möglich, dass ich dieses Wasser trinke und das Pfandgeld, das ich für die Flasche bekomme, eigentlich die Bezahlung dafür ist, dass ich damit meine DNA weitergegeben habe. Man muss die Leute ja für ihre Daten bezahlen.

Zur Person

Andreas Weigend ist Autor des Buches „Data for the People“ (Basic Books, 2017) und war früher Chefwissenschaftler bei Amazon. Er ist promovierter Physiker und studierte zudem Philosophie.
Das Interview führte Shila Meyer-Behjat

ARTE Thema: Welt 3.0 – Die Macht der Algorithmen

Algorithmen, Big Data, Social Media – die Welt ist erschreckend unübersichtlich geworden. Hacker legen ganze Infrastrukturen lahm, Terroristen radikalisieren gezielt im Netz, Fake News und wilde Verschwörungstheorien gehen viral und versuchen, über simple Narrative eben dieser unübersichtlich gewordenen Welt einen Sinn zu entlocken. Woran sollen oder können wir noch glauben? Wer versorgt uns mit welchen Infos? Wie können wir der Cyberkriminalität und wachsenden Radikalisierung im Netz Herr werden? In drei Dokumentationen durchleuchtet THEMA am Dienstag die rasant wachsenden Herausforderungen der digitalen Revolution.
Dienstag, 12. September, ab 20.15 Uhr

Terrorjagd im Netz

Die investigative Dokumentation nimmt die Terroranschläge seit 2015 unter die Lupe und sucht nach gemeinsamen Mustern. Warum haben die Nachrichtendienste mit ihrer Massenüberwachung versagt? Und warum weiten die Regierungen trotz dieses Versagens die Massenüberwachung aus? Die Dokumentation nimmt die Zuschauer mit in die Welt der Terroranalyse und Terrorbekämpfung von Wien über Berlin, London, Paris und Brüssel bis nach Washington D.C., zu Sicherheitsexperten, Big-Data-Analysten und Whistleblowern.
Dienstag, 12. September, 20.15 Uhr

Die Weltherrschaft

Manipulierte Wahlen, Chemtrails, Klimalüge, inszenierte Terroranschläge, totale Überwachung und Fake News – im Social-Media-Zeitalter erfahren Verschwörungstheorien eine digitale Renaissance. Der Überfluss an widersprüchlichen Informationen, die aus etlichen Quellen an uns herangetragen werden, hat einen Info-Dschungel erschaffen, der uns jegliche Orientierung raubt. Woran sollen oder können wir also noch glauben? Brauchen wir klare Feindbilder, um diese immens komplexe Welt überhaupt noch ertragen zu können? Wer versorgt uns mit welchen Infos? Und wer profitiert von unserer Angst vor dem Ungewissen? „Die Weltherrschaft“ blickt hinter die Mechanismen von Verschwörungstheorien und liefert damit gleichsam Anleitungen, nicht alles zu glauben.
Dienstag, 12. September, 21.55 Uhr
https://www.arte.tv/sites/de/das-arte-magazin/2017/08/16/andreas-weigend-interview-daten/ 

Samstag, 2. September 2017

Freitag, 25. August 2017

Montag, 21. August 2017

Bundestagswahl am 24. September

Willkommen im begehbaren Programm der CDU.

https://www.cdu.de/haus  

https://www.cdu.de/themen

  • Für mehr Respekt vor Familien

  • Für Sicherheit und Ordnung

  • Für eine starke Wirtschaft und sichere Arbeit

  • Europa stärken heißt Deutschland stärken

http://www.peter-bleser.de/

http://www.wahlen.rlp.de/de/btw/wahlen/2017/ 

Freitag, 23. Juni 2017

Volkskrankheit Burnout - Die ausgebrannte Republik

Am schieren Volumen der Arbeit kann es kaum liegen, dass sich ein beachtlicher Teil der Erwerbstätigen ausgebrannt fühlt. Eine Personalpolitik, die den Beschäftigten solide Leitplanken vorgibt, ist ein wirksamer Schlüssel dazu, Burnout zu vermeiden. 

Manager trifft es, Sozialarbeiter, Fußballtrainer, Musiker oder Verwaltungsangestellte: Die Rede ist vom Burnout. Ausgebrannt zu sein, könnte zur Volkskrankheit des 21.Jahrhunderts werden. Der Begriff dominiert derzeit die Debatte über die deutsche Arbeitskultur. Dabei ist weder klar, wovon genau die Rede ist, denn es handelt sich nicht um ein klar definiertes anerkanntes Krankheitsbild. Noch ist das tatsächliche Ausmaß des Problems nicht bekannt, verlässliche Statistiken liegen nicht vor. Beruht der Anstieg der Krankschreibungen auf Grund psychischer Leiden ausschließlich auf verstärktem Aufkommen, oder spielt auch ein veränderter Umgang mit dem Thema durch sensibilisierte Ärzte und Patienten eine Rolle?

- Endzustand emotionaler Erschöpfung

- Jeder dritte Berufstätige fühlt sich stark erschöpft

- Ein Phänomen der Dienstleistungsgesellschaft

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/volkskrankheit-burnout-die-ausgebrannte-republik-11627772.html

 

Habe ich einen Burnout? - So erkennst du die Symptome https://www.youtube.com/watch?v=u_w7umIQCHY

Burnout vorbeugen: 10 Tipps! 

https://www.youtube.com/watch?v=eug2GeqdRr4&spfreload=5

Die beste Therapie : https://www.youtube.com/watch?v=ILaLM_6fVlM&spfreload=5

Freitag, 16. Juni 2017

Kanzler der Einheit - Helmut Kohl ist tot

Altbundeskanzler Helmut Kohl ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren. Helmut Kohl war von 1982 bis 1998 deutscher Bundeskanzler, als sein größtes Verdienst gilt sein Einsatz für die deutsche Einheit. Mit mindestens ebensoviel Leidenschaft setzte er sich für das Zusammenwachsen Europas ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete Kohl als "Glücksfall für uns Deutsche".

Als großen Deutschen und großen Europäer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl gewürdigt. Er habe erkannt, dass die Einheit Deutschlands und Europas untrennbar miteinander verbunden seien, sagte Merkel am Freitag in Rom. Er habe die Gunst der Stunde genutzt, um die Wiedervereinigung herbei zu führen.
Die Kanzlerin betonte, Kohl habe auch ihren eigenen Lebensweg entscheidend verändert. Durch ihn habe sie ein Leben in Freiheit führen und das Leben in der Diktatur verlassen können. Kohl sei ein "Glücksfall für uns Deutsche" gewesen.

Ehrenbürger Europas

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete Kohl als große Persönlichkeit der deutschen und europäischen Geschichte: "Kohl hat sich mit ganzer Kraft für die Verankerung unseres Landes im westlichen Bündnis eingesetzt.
Er hat die europäische Einigung mit Leidenschaft vorangetrieben und bis zuletzt für die europäische Idee geworben - als 'Ehrenbürger Europas' wird er uns allen in Erinnerung bleiben", schrieb Steinmeier in einem Kondolenzbrief an Maike Kohl-Richter zum Tod ihres Mannes.

Flaggen auf Halbmast

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte Kohl als einer der Ersten gewürdigt: "Helmut Kohl war ein großer Europäer und ein sehr guter Freund", teilte Juncker mit. "Ohne Helmut Kohl gäbe es den Euro nicht." Nur drei Menschen, Jean Monnet, Jacques Delors und Helmut Kohl, hätten für ihre Verdienste für die europäische Zusammenarbeit die Ehrenbürgerschaft Europas erhalten, sagte Juncker. Das mache den Verlust umso größer – politisch wie menschlich. Juncker: "In Gedenken an Helmut Kohl habe ich deshalb die Europaflaggen vor den europäischen Institutionen auf Halbmast setzen lassen."
Auch Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) würdigte Kohl. "Er war ein großer Staatsmann, ein großer deutscher Politiker und vor allem ein großer Europäer, der sehr viel dafür getan hat, dass nicht nur die deutsche Einheit gekommen ist, sondern auch dass Europa zusammengewachsen ist." Das sei Kohls großes Vermächtnis, erklärte Gabriel. "Es ist ein wirklich großer Deutscher gestorben."

"Helmut war ein Fels"

Der frühere US-Präsident George H. W. Bush hat Helmut Kohl als "wahren Freund der Freiheit" gewürdigt. "Er ist der Mann, den ich als eine der größten politischen Führungsfiguren im Nachkriegseuropa ansehe", heißt es in einem Statement von Bush, das sein Büro verbreitete. Bush war einer der US-Präsidenten, die während Kohls Amtszeit im Weißen Haus waren. Beide Politiker gelten als Väter der deutschen Einheit.
Es sei eine der "großen Freuden meines Lebens", gemeinsam mit Kohl an der friedvollen Beendigung des Kalten Krieges und an der deutschen Wiedervereinigung innerhalb der Nato gearbeitet zu haben, sagte Bush: "Bei all unseren Anstrengungen war Helmut ein Fels - stark und beständig." Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton hat zum Tod Kohls dessen visionäre Führungskraft gewürdigt. Damit habe Kohl Deutschland und Europa auf das 21. Jahrhundert vorbereitet: "Er war aufgerufen, einige der monumentalsten Fragen seiner Zeit zu beantworten."

"Großer Patriot und Europäer"

Gerhard Schröder, Nachfolger Kohls im Amt des Bundeskanzlers, betonte Kohls Verdienste um die deutsche Einheit: "Die Einigung unseres Landes und unseres Kontinents wird auf alle Zeit auch mit seinem Namen verbunden bleiben." Kohl sei ein "großer Patriot und Europäer" gewesen.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat Kohl für dessen Beziehung zur jüdischen Gemeinschaft gedankt: "Die neue Blüte der jüdischen Gemeinschaft haben wir ganz wesentlich der Zuwanderung zu verdanken", sagte Schuster. "Im Bewusstsein der historischen Verantwortung Deutschlands machte Helmut Kohl den Weg frei für die Einwanderung der Juden aus der ehemaligen Sowjetunion. Dies ist ein bleibender Verdienst Kohls." In der Sowjetunion hatte  Ende der 1980er-Jahre eine neue Welle des Antisemitismus eingesetzt.

16 Jahre an der Macht

Kein Bundeskanzler war länger im Amt als Helmut Kohl – von 1982 bis 1998. In die Geschichte aber ging der promovierte Historiker vor allem als Kanzler der deutschen Einheit ein. Kohl gestaltete die Wiedervereinigung 1989/90 entscheidend mit.
Im Zuge der CDU-Spendenaffäre, in der Kohl sich weigerte, die Namen von Spendern zu nennen, kam es zu einem schweren Zerwürfnis zwischen ihm und seiner Partei. Kohl verlor den Ehrenvorsitz.
Geboren wurde Helmut Kohl am 03. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein. Nach seinem Abitur studierte er in Frankfurt am Main und Heidelberg Rechtswissenschaften und Geschichte.

Seit 1946 Mitglied der CDU

Schon als Schüler war Kohl 1946 der CDU beigetreten. In den 1970er-Jahren war Kohl einer der jüngsten Spitzenpolitiker der CDU. Von 1969 bis 1976 war er Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz.
1960 heiratete Kohl die Diplomdolmetscherin Hannelore Renner. Kohls erste Ehefrau litt seit 1993 an einer Lichtallergie und beging im Juli 2001 mit einer Überdosis Tabletten Suizid. Die beiden Söhne Walter und Peter wurden 1963 und 1965 geboren.
Im Jahr 2008 heiratete Kohl Maike Richter. Sie war in den 1990er-Jahren Beamtin in der Wirtschaftsabteilung des Kanzleramtes unter Kohl.
2008 erlitt der Altkanzler bei einem Sturz nach einer Knie-Operation ein Schädel-Hirn-Trauma. Seither war er auf einen Rollstuhl angewiesen und konnte nur noch mit Mühe sprechen. Er trat danach nur noch selten öffentlichen auf. Zuletzt hatte er im November 2014 in Frankfurt am Main mit Hilfe seiner Frau Maike Kohl-Richter sein Buch "Aus Sorge um Europa" vorgestellt.

http://www.deutschlandfunk.de/kanzler-der-einheit-helmut-kohl-ist-tot.2852.de.html?dram:article_id=388909

Freitag, 2. Juni 2017

So will die Telekom Turbo-Internet aufs Land bringen

Von Thomas Heuzeroth, Daniel Wetzel |  

Fast alle Deutschen sollen künftig schnell im Internet surfen. Den nötigen Netzausbau will die Telekom jetzt beschleunigen. Manche Kabel, die dabei genutzt werden, liegen schon jahrelang im Boden.

Die Deutsche Telekom holt sich für ihren Breitbandausbau auf dem Land Stromnetzbetreiber zu Hilfe. Eine Vereinbarung dazu schloss der Bonner Konzern jetzt mit der RWE-Ökostromtochter Innogy, dem größten Verteilnetzbetreiber für Elektrizität in Deutschland.
Zusammen wollen die beiden Unternehmen zunächst 60 Ortsnetze in ländlichen Regionen der Eifel, des Hunsrücks und des Münsterlands mit schnellem Internet versorgen. Das kündigte Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme gemeinsam mit der Innogy-Netzchefin Hildegard Müller in Berlin an.
Damit gebe es für rund 55.000 Haushalte zum ersten Mal die Möglichkeit, einen schnellen Internetanschluss bei der Telekom zu erhalten. Der Bonner Konzern verspricht hier künftig Geschwindigkeiten von 50 bis 100 Megabit.
Wer in diesen Ortsnetzen bislang bei der Telekom war, hatte in vielen Fällen nur einen langsamen Anschluss von vielleicht einem Megabit. Zum ersten Mal können Telekom-Kunden dann über Maxdome, Netflix oder Amazon Filme streamen, was nur bei höheren Bandbreiten möglich ist.

Vorhaben für die Telekom ein Novum

Wie die „Welt“ aus dem Umfeld der Telekom erfahren hat, gibt es ähnliche Verhandlungen auch mit EWE Tel, einem Tochterunternehmen des Stromkonzerns EWE im Norden Deutschlands. EWE hat in der Vergangenheit ein Glasfasernetz gebaut, das heute 90.000 Haushalte erreichen kann.
Für die Telekom sind solche Kooperationen ein Novum. Bislang hat das Unternehmen seinen Ausbau im Alleingang vorgenommen, eine Ausnahme ist eine Kooperation mit Netcologne in Köln. „Die Zeit ist reif, ausgetretene Pfade zu verlassen“, sagte Telekom-Deutschland-Chef van Damme. Auch die Gründung gemeinsamer Unternehmen schloss der Telekom-Manager nicht aus.
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Bei den Anschlüssen von Innogy handelt es sich um Glasfaserkabel, die das Vorgängerunternehmen RWE seit etwa 2010 beim Bau neuer Stromtrassen mit im Boden verlegt hatte. Durch die neue Kooperation mit der Telekom kommt physisch also vorerst kein einziger neuer Breitbandanschluss hinzu.
Allerdings soll die Kooperation dazu beitragen, dass sich Investitionen ins Breitbandinternet auf dem Lande in Zukunft besser rechnen. Die Deutsche Telekom hatte gegenüber der Politik zugesagt, bis 2018 rund 80 Prozent der Bevölkerung mit Breitbandinternet zu versorgen. Der Konzern hatte jedoch immer klargemacht, dass er den Anschluss der übrigen 20 Prozent wirtschaftlich nicht allein stemmen könne.

Nicht alles geht mit den Innogy-Kabeln

Mit Innogy hat sich jetzt ein erster Partner gefunden. Die RWE-Tochter bot über die selbst verlegten Datenkabel zwar auch eigene Internetdienste an. Doch die zur Verfügung stehenden Kapazitäten wurden dabei nicht ausgelastet. Durch das Marketing und die Angebote der Telekom soll es nun gelingen, die bereits verlegten Breitbandkabel besser zu nutzen.
Die Erlöse aus dem Telekom-Geschäft erleichtern es Innogy, beim Stromnetzausbau in Zukunft standardmäßig Breitbandinternet mitzuverlegen. Nach Angaben des Unternehmens verlegte Innogy bislang parallel zum Stromnetzausbau pro Jahr etwa 1000 Kilometer Leerrohre. Künftig sollen hier Glasfaserkabel stets mit eingezogen werden.
Beide Unternehmen gehen davon aus, „dass die Kooperation einen wesentlichen Beitrag zum schnellen Ausbau leistet“, heißt es in einer Mitteilung. Technisch ist die Telekom jedoch noch nicht in der Lage, alle Angebote über die Innogy-Netze anzubieten. So wird es Internetfernsehen mit den Entertain- und MagentaEins-Tarifen vorerst nicht geben. „Für uns war es wichtig, schnell und umfänglich ein Angebot zu realisieren“, begründete van Damme die Einschränkung.

Deutschland im Ranking hinter Litauen und der Slowakei

Nach dem Breitbandziel der Bundesregierung soll jeder Haushalt in Deutschland bis Ende nächsten Jahres in Reichweite eines Internetanschlusses von mindestens 50 Megabit pro Sekunde sein. Allerdings lässt das Ziel eine Hintertür offen, da die geforderte Datenrate nicht mit einem Festnetzanschluss erreicht werden muss, sondern auch der Mobilfunk mitgezählt wird. Und der weist dank des Datenturbos LTE auf dem Papier enorm hohe Geschwindigkeiten aus, die jedoch rapide fallen, wenn sich mehrere Surfer dauerhaft einklinken.
Ohne das Funkinternet ist das Regierungsziel wohl überhaupt nicht zu schaffen. Nach Daten des globalen Internet-Infrastrukturbetreibers Akamai sind Bundesbürger über ihre leitungsgebundenen Anschlüsse im Schnitt mit 13,7 Megabit pro Sekunde im Internet unterwegs. Im internationalen Vergleich reicht das nur für Platz 26 – noch hinter Litauen und der Slowakei.
Vor allem der Ausbau in ländlichen Regionen stockt. Tatsächlich lohnt er sich für Unternehmen in vielen Fällen nicht, weil dort nur wenige Menschen leben. Hohe Netzinvestitionen sind dort nicht rentabel. Aus diesem Grund stellen Bund und Länder Fördermittel bereit. Ein Programm des Bundes ist mit vier Milliarden Euro versehen und läuft seit Ende 2015. Für Gewerbegebiete sind im vergangenen Jahr noch einmal 350 Millionen Euro hinzugekommen.
Darüber hinaus gibt es Fördertöpfe in den Bundesländern, von denen Bayern mit 1,5 Milliarden Euro die größte Summe beisteuert. Nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) entfallen 94 Prozent der Fördermittel auf den Glasfaserausbau. Wer also in einer solchen Förderregion lebt, darf am Ende von Glück sprechen: Nutzer bekommen dort die derzeit technisch besten Netze.

https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article161443441/So-will-die-Telekom-Turbo-Internet-aufs-Land-bringen.html
http://speedtest.chip.de/
https://www.check24.de/dsl-handy/dsl/vergleichen/2/?wpset=google_dsl_02

Sonntag, 28. Mai 2017

G7 - Die USA führen nicht mehr - Merkel fordert europäische Alleingänge

### Konzeptloser twitternder "Donald" aus USA bei G7-Treffen ### Now - you are alone!

Das historische G7-Treffen auf Sizilien hallt nach. US-Präsident Trump hat gezeigt, dass er international nicht führen wird. Europa müsse sein Schicksal in die eigene Hand nehmen und für die Zukunft kämpfen, resümiert Bundeskanzlerin Merkel.

Der G7-Gipfel auf Sizilien war diplomatisch eine wacklige Angelegenheit. Dies war zwar insgesamt einigen neuen Regierungschefs geschuldet, die erstmals an einer Veranstaltung teilnahmen, aber unter ihnen insbesondere mit US-Präsident Donald Trump, der sich nur sehr widerwillig in das Gesamtbild einfügen wollte. Er kam zu spät, er hörte dem italienischen Gastgeber nicht zu, er boykottierte gemeinsame Erklärungen.

Grund genug für Bundeskanzlerin Angela Merkel, nach ihrer Rückkehr aus dem italienischen Taormina deutliche Worte zu wählen: "Die Zeiten, in denen wir uns auf andere völlig verlassen konnten, die sind ein Stück vorbei", sagte die CDU-Chefin auf einer Wahlkampfveranstaltung in München. "Wir Europäer müssen unser Schicksal wirklich in unsere eigene Hand nehmen." Sie müssten selbst für ihre Zukunft kämpfen.
Differenzen mit dem Chef des Weißen Hauses hatte es vor allem bei Klimaschutz und Flüchtlingspolitik gegeben. Erst kurz vor Schluss einigten sich die sieben führenden westlichen Industrienationen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA auf eine gemeinsame Position zu internationalen Handelsregeln.
Wichtig seien dabei aber auch die Freundschaft mit den USA und Großbritannien sowie eine gute Nachbarschaft mit weiteren Staaten wie Russland, sagte Merkel. Dem neuen französischen Präsidenten Emmanuel Macron wünschte Merkel alles Gute und bekräftigte unter Applaus des Publikums: "Wo Deutschland helfen kann, wird Deutschland helfen, weil es Deutschland nur gutgehen kann, wenn es Europa gutgeht."
Macron hatte sich bei seinem ersten Treffen mit Trump mit einem betont festen Händedruck Respekt verschaffen wollen. "Mein Händedruck mit ihm war nicht ohne Hintergedanken", sagte Macron der französischen Zeitung "Le Journal du Dimanche". Ein solcher Händedruck sei "ein Moment der Wahrheit. Man muss zeigen, dass man keine kleinen Zugeständnisse macht, nicht einmal symbolisch", sagte der Staatschef. Zugleich lobte er, dass Trump im direkten Kontakt zuhören und lernen wolle und offener sei als man ihm nachsage. "Er mag den direkten Kontakt und ist in der Lage, seine Position zu ändern."

Dies schätzen auch EU-Diplomaten so ein: Trump habe sich in seiner kurzen Amtszeit bereits erheblich bewegt. Auch Merkel hatte einen Kompromiss in der Handelspolitik und die weitgehende Einigkeit in einer Vielzahl außenpolitischer Themen und dem Anti-Terror-Kampf gelobt. "Das eigentliche Problem mit dem neuen US-Präsidenten ist, dass er von einem radikal anderen Standpunkt aus startete, nämlich der Ablehnung jeder multilateralen Ordnung", sagte ein EU-Diplomat.
In der Bundesregierung ist man mit der Bilanz der Trump-Reise nicht so unzufrieden: Nachdem der US-Präsident bereits eine Ablehnung der Nato revidiert hatte, besteht der eigentliche Erfolg von Taormina für deutsche Diplomaten darin, ihn zur klaren Absage an den Protektionismus bewegt zu haben. Dies entlastet die deutsche Vorbereitung für den G20-Gipfel in Hamburg Anfang Juli erheblich, weil die USA schlecht hinter die Formulierung der G7 zurückfallen können. Die informellen Gespräche vieler Regierungschefs mit Trump scheinen also etwas Wirkung zu zeigen. Wie viel, muss sich in Bezug auf die US-Position zum Klimaschutz noch zeigen.

Schlüsselthema Klimapolitik

Erst kommende Woche will das Weiße Haus entscheiden, ob es das bereits in Kraft getretene Pariser Klimaschutzabkommen respektiert oder aussteigt. Dass ein G7-Gipfel in der Abschlusserklärung erstmals die Isolation der USA in einem wichtigen Punkt wie Klimaschutz benennt, ist eine Premiere - und ein klares Warnsignal an den US-Präsidenten, auch wenn dieser dies innenpolitisch sogar als Erfolg für seine Standhaftigkeit verkaufen mag.
Die Klimapolitik ist längst zum Schlüssel für die globale Vormachtsstellung geworden. Die Brisanz der Klimapolitik wurde ihm von den G7-Partnern deutlich gemacht: Sollte er dem Druck von Klimaschutzgegnern und Lobbyisten nachgeben, wird es einen offenen Konflikt der USA mit den westlichen Partnern und wohl weiten Teilen der Welt geben. Dabei könnte es dann nicht mehr nur um den Streit über Gipfelerklärungen gehen: Frankreich hat etwa Strafen für Firmen aus Ländern angeregt, deren Regierungen sich durch fehlende Klimaschutzauflagen einen Wettbewerbsvorteil verschaffen wollen.

Von einer amerikanischen Führungsrolle sprach auf dem G7-Gipfel außer den Amerikanern niemand mehr. Die gibt es höchstens im militärischen Bereich, weshalb Trumps Bekenntnis gelobt wurde, in Konflikten wie in Syrien, Libyen, der Ukraine und in Korea eine aktive Rolle zu spielen. Ansonsten entstand bei den Partnern eher der Eindruck einer Supermacht, die selbst geführt werden müsse - weil deren Chef viele globale Zusammenhänge noch nicht verstehe. So erhielt Trump auch den nicht so dezenten Hinweis, dass es einen gewissen Widerspruch zwischen seinem "America First" und dem Aufstieg Chinas gebe.
Bereits im Februar nutzte Chinas Präsident Xi Jinping das Weltwirtschaftsforum in Davos, um sich der Welt angesichts Trumps protektionistischer Äußerungen als neue Führungsnation im Freihandel zu präsentieren. Mit der Seidenstraßenkonferenz machte die Volksrepublik dann ihren Anspruch als künftig wichtigste Handels- und Wirtschaftsnation klar. Zieht sich Washington aus dem weltweiten Klimaschutz zurück, dürfte sich die kommunistische Führung in Peking dem Rest der Welt auch dort als Führungsmacht verkaufen. Und die EU, Kanada oder Japan werden dann wohl an der Seite Chinas und nicht der USA stehen. Der Rest der Welt werde jedenfalls "klar auf Zukunftskurs bleiben", sagte Umweltministerin Barbara Hendricks der "Welt am Sonntag".
Als sich Donald Trump auf dem US-Stützpunkt Sigonella auf Sizilien von amerikanischen Soldaten verabschiedete, sprach er von "großartigen Beziehungen", die sein Land zu anderen Staaten habe. Eine Führungsrolle ist es - zumindest derzeit - nicht.

http://www.n-tv.de/politik/Merkel-fordert-europaeische-Alleingaenge-article19863316.html
http://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Trump-vertagt-Fluechtlings-und-Klimafrage-article19861964.html
Die Welt ist nicht genug - 007
Ich & Du ... https://www.youtube.com/watch?v=LeMLVEJLruQ
Glasperlenspiel - https://www.youtube.com/watch?v=C03n4AAiL9w
G7 Trump - https://www.youtube.com/watch?v=krNL5fnTxJc

Samstag, 27. Mai 2017

Blockadehaltung der Amerikaner - Trump mischt G-7-Gipfel auf

Mit seiner Blockadehaltung brüskiert Präsident Trump die anderen G-7-Teilnehmer und untergräbt die Funktion des Gipfeltreffens. Amerikas Position zum Klimaabkommen bleibt offen. Die Abschlusserklärung droht zu einem Minimalkonsens zu werden.
Amerikas Präsident Donald Trump blockiert die Gruppe der sieben führenden westlichen Industrienationen (G7). Auf dem G-7-Gipfel in Taormina auf Sizilien zeigte sich am Freitag große Uneinigkeit mit den Amerikanern über Freihandel, Klimaschutz und in der Flüchtlingskrise. Allein im Kampf gegen den Terrorismus demonstrierten die Staats- und Regierungschefs nach dem verheerenden Anschlag in Manchester Einigkeit und sicherten zu, ihre Anstrengungen zu „verdoppeln“. Klar ist auch, dass Trump auf dem Gipfeltreffen noch nicht bekanntgeben wird, ob er das Klimaschutzabkommen von Paris aufkündigt oder nicht.
Die Blockadehaltung Trumps verurteilte die G-7-Gruppe ansonsten aber zur Untätigkeit. Der amerikanische Präsident brüskierte auch Gastgeber Italien mit seinem Widerstand gegen einen umfassenden Plan zur Bewältigung der Flüchtlingskrise. Italien hatte die positiven Aspekte der Zuwanderung und neue Ansätze im Umgang mit Flüchtlingen hervorheben wollen. Wie die Deutsche Presse-Agentur erfuhr, bestanden die amerikanischen Unterhändler aber darauf, stattdessen nur zwei Paragrafen in die Abschlusserklärung aufzunehmen, die Grenzsicherung und Sicherheitsaspekte betonen.
Zuvor hatte der amerikanische Präsident die exportstarken Deutschen angegriffen, indem er ihren Handelsüberschuss „bad, very bad“ (schlecht, sehr schlecht) nannte. Kanzlerin Angela Merkel wies die Kritik als „nicht sachgerecht“ zurück. Am Rande des Gipfels habe sie mit Trump darüber gesprochen. Es sei bekannt, dass die Deutschen mehr in die Vereinigten Staaten verkaufen, als sie von den Amerikanern kaufen. Auf der anderen Seite habe man viel mehr deutsche Direktinvestitionen in Amerika. „Und nach meiner Meinung muss man diese Dinge auch zusammen sehen.“
Merkel und Trump einigten sich bei ihrem Treffen am Rande des Gipfels auf eine „Gruppe, die sich mit den Handelsfragen noch einmal beschäftigt“, wie die Bundeskanzlerin im Anschluss an das persönliche Gespräch mit Trump sagte. Diese Arbeitsgruppe solle „Details nochmal intensiv austauschen, um vielleicht zu spezifischeren Positionen zu kommen“. Merkel sprach von einer „lebendigen, sehr ehrlichen Diskussion“.

Trump auf Konfrontationskurs

Nach dem Nato-Gipfel in Brüssel, wo schon große Differenzen zu Tage getreten waren, blieb Trump auch in Italien auf Konfrontationskurs. Sein Widerstand gegen gemeinsame Lösungsansätze verhinderte früher mögliche Kompromisse. Es wurde die Sorge geäußert, dass Trump die Funktion und Bedeutung der jährlichen Treffen der Staats- und Regierungschefs untergrabe. Kritiker sprachen von „Trampel-Trump“.
EU-Ratspräsident Donald Tusk sprach vom „schwierigsten G-7-Gipfel seit Jahren“. Auch andere Beobachter sahen einen „Tiefpunkt“ in der Geschichte der G-7 und warnten vor einem „Reinfall“. Außer Trump sind auch Gentiloni sowie Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die britische Premierministerin Theresa May neu in der Runde, in der Merkel die Dienstälteste ist. Ebenfalls dabei sind die Premiers von Kanada und Japan, Justin Trudeau und Shinzo Abe. Wegen der Terrorlage in Großbritannien wollte May am Freitagabend wieder abreisen.
Offen ist, ob sich die G-7 nach den zweitägigen Beratungen im Abschlussdokument - wie in der Vergangenheit - klar für freien Handel und gegen Protektionismus aussprechen. Bisher hatten die neue amerikanische Regierung auch im Kreis der großen Industrie- und Schwellenländer (G20) ein Bekenntnis blockiert. Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn sagte, es gehe Amerika um faire Spielregeln.
Die finalen Formulierungen für die Abschlusserklärung sollten die zuständigen Spitzenbeamten der Staats- und Regierungschefs, die sogenannten Sherpas, in der Nacht zum Samstag festlegen. Ziel der Bundesregierung war es, beim freien Handel eine deutlichere Absage an den Protektionismus zu verhandeln als auf dem Treffen der G-7-Finanzminister vor zwei Wochen. Doch jetzt, nachdem die Amerikaner auf Blockade aus sind, droht die Abschlusserklärung ein Minimalkonsens zu werden.

Trump hält sich bedeckt bei Klimaschutzabkommen

Im Streit über den Klimaschutz appellierten Deutschland und andere G-7-Länder an die Amerikaner, nicht aus dem Pariser Klimaschutzabkommen auszusteigen. „Wir haben sehr viele Argumente vorgebracht“, sagte Merkel. Sie selbst habe besonders darauf hingewiesen, dass die Zukunft der Arbeitsplätze auch von einer effizienten Ressourcennutzung abhänge. Überzeugen aber konnten die sechs anderen der Siebener-Gruppe Trump offenbar nicht. „Die Vereinigten Staaten haben deutlich gemacht, dass sie ihre Entscheidung noch nicht getroffen haben und hier auch nicht treffen werden“, sagte Merkel.
Alle anderen stehen aber zu dem Abkommen, das die Staatengemeinschaft verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Berater Cohn sagte, Präsident Trump empfinde die Verpflichtungen als „ungerecht“ und schädlich für die Wirtschaftsentwicklung der Vereinigten Staaten. „Wir müssen Vorschriften loswerden, die Wachstum behindern.“

Kampf gegen islamistischen Terror

Unter dem Eindruck der Attacke in Manchester einigten sich die G-7 darauf, dass sich die Innenminister treffen sollen. Zudem riefen sie soziale Netzwerke auf, ihre Anstrengungen gegen den Missbrauch des Internets durch Verbreitung für islamistische und terroristische Propaganda zu erhöhen. Auch soll der Informationsaustausch unter den Ländern verbessert werden. „Das ist essenziell“, sagte Merkel. Darüberhinaus sollen die Finanzierungsquellen von Terroristen trockengelegt werden.
Ein zweites Thema, das von Italien weit oben auf die Liste der Diskussionsthemen gesetzt wurde, ist die Migration. Seit Beginn des Jahres sind schon 50.000 Flüchtlinge und Migranten in Italien angekommen, vor allem in Sizilien. Kommissionspräsident Juncker sagte dazu, die Europäische Union strebe danach, das Migrationsthema nicht als europäisches, sondern als eine globale Frage zu behandeln.

Migration: Treffen mit Vertretern afrikanischer Länder

Das Thema Migration wird die G-7-Runde an diesem Samstag beschäftigen. Dazu ist ein Treffen mit Vertretern mehrerer afrikanischer Ländern geplant. G-7-Gastgeber Italien will dann über Migration und den Kampf gegen Hungersnöte reden. Aktivisten hatten eindringlich an die G-7 appelliert, mehr Geld für den UN-Hilfsappell zur Verfügung zu stellen. Gastgeber Italien musste aber schon im Vorfeld eine Initiative für Ernährungssicherheit sowie seinen Plan für eine bessere Bewältigung der Flüchtlingskrise aufgeben.
Für den gastgebenden italienischen Ministerpräsidenten Paolo Gentiloni sind die Probleme der Globalisierung eines der drängendsten Themen für die Diskussion auf dem Gipfel. „Wir erleben das Ende der ,goldenen Phase’ der Globalisierung“, schrieb Gentiloni in einem Grußwort. Die Globalisierung habe dazu beigetragen, in Asien und Lateinamerika Hunderte Millionen von Menschen aus der Armut zu holen. „Sie hat aber auch Ungleichgewichte geschaffen, die jetzt in den westlichen Ländern klar zutage getreten sind“, urteilte Gentiloni. Italien hat wegen einer abnehmenden Wettbewerbsfähigkeit und einer schrumpfenden Produktivität in den vergangenen zwei Jahrzehnten die Hälfte seiner Anteile an den Weltexporten verloren.
Quelle: ilo./rike./dpa

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/blockadehaltung-der-amerikaner-trump-mischt-g-7-gipfel-auf-15034087.html

Freitag, 19. Mai 2017

Mehrwertsteuer aus China - Kampf gegen Steuerbetrug bei Ebay, Amazon & Co.

Online ist Einkaufen weltweit problemlos möglich, vor allem über große Plattformen wie Ebay und Amazon. Bei der Mehrwertsteuer hakt es jedoch: Wie chinesische Firmen den Fiskus betrügen und wie Schäuble dagegen ankämpft.

Wer bei Amazon einen Duschkopf mit einer multifunktionalen Regenbrause sucht, stößt auf ein Angebot von Lifewit. Klingt gut, vor allem der Preis von 23,99, man spart angeblich 26 Euro, und der Name wirkt westlich vertraut. Wenn man sich die Mühe macht, Lifewit anzuklicken und sich das Impressum anzuschauen, sieht es ganz anders aus.

Als Geschäftsname steht dort: „fuzhou zesilanfu maoyiyouxiangongsi“. Und als Adresse ist angegeben: „jinshanjiedao pushangdadao272hao cangshanwangda Aqu 2ceng 195shangpu fuzhuyongfang Bqu“ in Fuzhou. Die Stadt gibt es, sie liegt in der südchinesischen Provinz Fujian gegenüber von Taiwan.

Die Adresse ist dennoch total falsch, versichert mir eine chinesische Bekannte, eine Feststellung, auf die man auch ohne detaillierte Chinesischkenntnisse kommen könnte. Und der Verdacht liegt nahe, dass ein Unternehmen mit Fake-Adresse keine 19 Prozent Umsatzsteuer vom hierzulande verkauften Duschkopf ans deutsche Finanzamt weiterleitet. Ein leichter Betrug, denn der Fiskus – in Deutschland ist das Finanzamt Berlin-Neukölln für chinesische Händler zuständig – wäre allemal überfordert, in Fuzhou oder anderswo die Steuerschuldner aufzutreiben.

Das Problem der Steuerhinterzieher auf Online-Plattformen, etwa bei Amazon oder Ebay, ist den Steuerbehörden und vielen ehrlichen Wettbewerbern bekannt. So berichtet  NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans aus der Praxis seiner Steuerfahnder: Von 3531 Händlern bei Ebay Deutschland mit Sitz in China/Hongkong hätten laut Impressum, Stand März 2017, nur drei Händler überhaupt eine Steuer-ID gehabt.

Dabei ist klar: „Händler, die – beispielsweise im Internet  –  aus Drittländern Waren nach Deutschland verkaufen, ohne dabei die gesetzliche Einfuhrumsatzsteuer auszuweisen und abzuführen, begehen Umsatzsteuerbetrug“, erklärt Matthias Händle, Präsident der Außenhandelsvereinigung  des Deutschen Einzelhandels (AVE).

Kaum Mehrwertsteuer aus China

Der Steuerbetrug von vor allem chinesischen Händlern summiert sich mit jedem Duschkopf, Lippenstiftset, Tablet, Anzug oder Seifenspender, die diese übers Internet in Deutschland verkaufen. Denn von den vielen chinesischen Anbietern, die dort verkaufen, führt kaum einer die fälligen 19 Prozent Mehrwertsteuer an den deutschen Fiskus ab, klagt auch Thomas Eigenthaler von der Deutschen Steuergewerkschaft. Er spricht von „mindestens eine Milliarde Euro Steuerschaden, die Dunkelziffer ist hoch.“ Und die Tendenz ist angesichts des boomenden Internethandels stark steigend.

Betroffen ist nicht nur der Fiskus. Für deutsche Einzelhändler werden „die schwarzen Schafe, die sich durch den Mehrwertsteuerbetrug einen immensen Wettbewerbsvorteil verschaffen, inzwischen zu einer existenziellen Bedrohung“, warnt Ludwig Veltmann vom mittelständischen Handelsverbund ZGV. Erst recht, wenn auch noch der chinesische Internetriese Ali Baba mit einer eigenen Handelsplattform auf den deutschen Markt dränge, wie Veltmann befürchtet. Denn wer die Mehrwertsteuer nicht abführt, kann einen höheren Gewinn einstreichen und vor allem im Onlinegeschäft, wo die Verbraucher fast nur auf den Preis schauen, günstiger anbieten und damit die ehrliche Konkurrenz ausstechen.


http://www.wiwo.de/finanzen/steuern-recht/mehrwertsteuer-aus-china-kampf-gegen-steuerbetrug-bei-ebay-amazon-und-co-/19760380.html

Mittwoch, 17. Mai 2017

Cyberattacken: Weltkarte zeigt Angriffe in Echtzeit

Die IT-Sicherheitsfirma Norse bietet eine virtuelle Weltkarte im Web an, auf der alle momentan stattfindenden Cyberattacken zu sehen sind - in Echtzeit. Die renommierte Firma nutzt als Datenquelle für die Karten die eigenen "Honeypots".


Weltweites Honeypot-Netz


Honeypots sind Rechner, die mit dem Web verbunden sind und schlicht und einfach auf einen Angriff warten. Greift jemand den Computer an, wird Quelle und Art des Angriffs aufgezeichnet. Norse verfügt über ein weltweites Netz von diesen Opfer-Rechnern. Das lässt einen realen Rückschluss auf die gerade stattfindenden Attacken zu.


Echtzeitkarte kommt von Experten


Norse wurde von einem ehemaligen Mitarbeiter der US-Heimatschutzbehörde Department of Homeland Security gegründet. Das Unternehmen hat sich auf die Entdeckung von Cyberattacken spezialisiert.  (fab)

http://map.norsecorp.com/#/ 

Sonntag, 14. Mai 2017

CDU gewinnt NRW-Wahl - Schwarz-Gelb möglich

In NRW ist Schluss für Rot-Grün: Die SPD stürzt bei der Landtagswahl ab, die CDU kann deutlich dazugewinnen. Möglicherweise steht in der Landespolitik ein deutlicher Richtungswechsel bevor.

 
http://www.n-tv.de/politik/CDU-gewinnt-NRW-Wahl-article19840743.html