Mittwoch, 29. April 2009

DIE INFLUENZA AUS AMERIKA

ZEIT ONLINE - 29. April 2009

Kein Schwein hat Schweinegrippe
Forscher können es nicht oft genug sagen: Der neue Erreger ist eine Menschengrippe, genau wie die, an der jeden Winter rund 10.000 Menschen sterben. Bisher ist kein Schwein daran erkrankt
VON DAGNY LÜDEMANN
Seit Tagen berichten einige Journalisten gegen die Panik an. Vergeblich, könnte man meinen, wenn – wie heute morgen bei einem privaten Radiosender in Hamburg – zu hören ist, dass die Moderatorin nun vorsichtshalber kein Schweinefleisch mehr isst.
Doch mit ihrer Fehleinschätzung der Lage scheint sie in guter Gesellschaft:
Sechs Staaten, darunter China und Russland , haben offiziell wegen der "Schweinegrippe " – also der neu entdeckten Variante des Influenza-Erregers A/H1N1 – die Einfuhr von lebenden Schweinen und teilweise auch von Schweinefleisch aus Mexiko und den USA verboten. Und die ägyptische Regierung hat am Mittwoch wegen der Grippe tatsächlich die Keulung aller Schweine angeordnet.
Verbraucher könnten daraus schließen, dass man sich beim Verzehr von Schweinefleisch mit der Grippe anstecken kann. Ein Trugschluss: Denn bisher ist der neue Erreger bei keinem Schwein nachgewiesen worden. Und auch als Vorsichtsmaßnahme wären solche Einfuhrbeschränkungen nach Meinung von Experten übertrieben: Selbst beim Verzehr von infiziertem Schweinefleisch kann man sich nicht anstecken. In Wirklichkeit stecken wohl wirtschaftliche und politische Interessen dahinter.
Zur Klarstellung: Grippeviren gehören zu den wandlungsfähigsten Erregern, die bekannt sind. Dabei können gelegentlich neue, gefährliche Typen entstehen.
Die Viren entwickeln sich etwa in Vögeln oder Schweinen und springen dann auf den Menschen über. So war es vermutlich bei der Spanischen Grippe 1918 und bei der aktuellen Variante des Erregers H1N1. In anderen Fällen können zwei verschiedene Viren in Menschen oder Schweinen zusammentreffen und sich dort zu einem neuen Erreger entwickeln. Das aktuelle Virus, das nun erstmals bei Menschen nachgewiesen wurde, ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO eine neu entstandene Variante des Typs H1N1. Der Erreger enthält genetisches Material von Grippeviren, die sowohl von Menschen als auch von Schweinen und Vögeln stammen.
Deshalb ist der Name "Schweinegrippe" irreführend. Sofort denken viele zudem an die Vogelgrippe. Doch mit der ist die jetzt ausgebrochene Krankheit gar nicht zu vergleichen. Die Vogelgrippe ist eine reine Tierseuche und umfasst verschiedene Viren, die auf Vögel spezialisiert sind. Das Besondere: Im Einzelfall und bei sehr engem Kontakt zu den Tieren, können sie die Artgrenze überschreiten und Menschen anstecken.
"Das neu entdeckte Virus ist eine humane Grippe", betont auch Thomas Mettenleiter, Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts für Tiergesundheit auf der Insel Riems, "und sollte besser als Amerikanische Grippe bezeichnet werden." Sie wird von Mensch zu Mensch übertragen – bei Schweinen ist diese Virus-Variante bisher nicht nachgewiesen worden.
Das muss nach Ansicht von Wissenschaftlern allerdings nicht so bleiben. "Die genetische Signatur des Virus zeigt eine Verwandtschaft zu Schweine-Influenzaviren. Es ist allerdings bisher unklar, ob dieser Erreger nach der Anpassung an den Menschen Schweine noch infizieren beziehungsweise sich in ihnen vermehren kann", erklärt Mettenleiter.
In der Vergangenheit habe sich bereits mindestens einmal ein vom Menschen kommendes Influenzavirus vom Typ H3N2 in der Schweinepopulation etabliert.
Insofern gelten die hygienischen Grundsätze nicht nur für den Umgang zwischen Menschen, sondern auch für die Bestandshygiene der Tierhalter.
Doch selbst wenn der neue Erreger auch unter Schweinen umginge: Eine Gefahr durch Schweinefleisch bestünde in keinem Fall. Denn Grippeviren vermehren sich bei Säugetieren, zu denen biologisch auch der Mensch zählt, in Nase, Rachen und Lunge – aber nicht im Muskel. "Insofern besteht kein Infektionsrisiko durch den Verzehr von Schweinefleisch", sagt der Tierseuchenexperte von der Insel Riems.
Grundsätzlich sei es ohnehin sinnvoll Fleisch durchzubraten oder durchzugaren, um Krankheitskeime abzutöten. "Dies ist aber eine generelle Empfehlung und hat nichts mit dem derzeitigen Influenzageschehen beim Menschen zu tun", sagte Mettenleiter.
Dass auch angesichts der Ausbreitung der Amerikanischen Grippe noch kein Grund zur Panik besteht, zeigt ein Vergleich mit der "gewöhnlichen Grippe", die das Robert-Koch-Institut erfasst: Während solcher Grippewellen – die bei uns im Winter, auf der Südhalbkugel dagegen zu unserer Sommerzeit auftreten – sterben allein in Deutschland jedes Jahr 8.000 bis 11.000 Menschen, darunter vor allem Senioren und Kinder. In Jahren mit besonders schweren Epidemien, wie in der Saison 1995/96, kann es auch mal zu 30.000 Toten kommen.
Von diesen Zahlen – und die gelten nur für das Bundesgebiet - ist die Amerikanische Grippe noch weit entfernt. Seit ihrem Ausbruch sind weltweit rund 2500 Menschen mit Symptomen behandelt worden und 150 gestorben. Da die Diagnose des neuen Virus-Typs mit Standard-Test nicht möglich ist, wurde die H1N1-Variante aber erst bei gut 100 Patienten und bei sieben Verstorbenen eindeutig nachgewiesen .

http://www.zeit.de/online/2009/18/kein-schwein-grippe
http://www.tagesschau.de/inland/schweinegrippe222.html

Samstag, 11. April 2009

Infoblatt - Rund um den Koppenstein 04/2009

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

über folgende Veränderungen und Neuigkeiten in unserer Gemeinde möchten wir Sie informieren.


Ortsdurchfahrt – Hauptstraße
In der letzten Gemeinderatsitzung wurde die Erneuerung der Hauptstraße ab der Kreuzung Richtung Kirchberg bis einschließlich der Simmerbachbrücke beschlossen. Der Engpass im Flecken soll durch einen einseitigen höhengleichen Gehweg entschärft werden. In Vorgesprächen mit der Verbandsgemeindewerke und nach Prüfung der Leitungen wurde ein Vollausbau (Erneuerung der Wasserversorgungs- und Abwasserleitungen) erforderlich. Die Ausschreibung der Bauarbeiten erfolgte im März, Baubeginn ist im Mai geplant, bei einem zügigen Ausbau beträgt die Bauzeit ein halbes Jahr. In dieser Zeit wird der Schwerlast- und Transitverkehr über Kirchberg und der restliche Verkehr über Henau umgeleitet. Die Raiffeisenstraße bleibt für die Anlieger und als Abfahrtsweg für die Feuerwehr geöffnet.
Für diese Maßnahme wird derzeit mit Kosten von rund 150.000,00 Euro für Gehwege und Beleuchtung gerechnet, die zu Lasten der Ortsge-meinde und anteilig der Grundstückseigentümer gehen.


Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts
Die Ortsgemeinde hatte die Planungsgesellschaft „Stadt-Land-plus“ aus Boppard mit der Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts beauftragt. Die Ergebnisse und Vorschläge wurden in der letzten Ratssitzung vorgestellt. Der Ort Gemünden hat ca. 160 ortsbildprägende aber auch rund 55 leerstehende Gebäude. Aus den Ergebnissen wurde eine Maßnahmenübersicht erstellt, die sich i.w. in fünf Bereiche gliedert:
· Innenentwicklung – Ortsbild – Infrastruktur
· Straßenraumgestaltung – Verkehrsberuhigung
· Außenbereich – Ökologie – Landschaftsbild
· Stärkung der dörflichen Baukultur
· Kommunikation – Dorfgemeinschaft – Fremdenverkehr
Diese Maßnahmen wurden mit einem Zeithorizont und einer Kostenschätzung versehen. Nun muss der Ortsgemeinderat prüfen, welche Maßnahmen sinnvoll, finanzierbar und umsetzbar sind.
Die Beratungskosten für die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts wurden komplett durch Zuschüsse des Landes finanziert.


Kooperativen Gesamtschule Kirchberg (KGS)
In Kirchberg werden zukünftig alle Bildungsgänge (Haupt-, Real-, Abiturschulabschluss) angeboten. Das Konzept der Kooperativen Gesamtschule (KGS) sieht vor, dass die Schüler der Klassenstufe 5 und 6 in einer schulartübergreifenden Orientierungsstufe im Klassenverband unterrichtet werden. Ab der Klassenstufe 7 wird dann getrennt in Realschule plus und Gymnasium unterrichtet. Für die Orientierungsstufe sowie für die Realschule wird es ein Ganztagsangebot geben. Gemäß dem Konzept soll durch überschaubare Schülerzahlen und –plätzen (max. 25 Schüler pro Klasse) ein angenehmes Lernen ermöglicht werden.
Die KGS startet mit den ersten 5. Klassen nach den Sommerferien im August 2009. Der erste Abiturjahrgang kann somit in 2018 in Kirchberg abgeschlossen werden. Aufgrund der hohen Nachfrage und Anmeldungen werden derzeit Gespräche mit Eltern und Lehrerschaft geführt.
Ergänzend hierzu: Die Eltern und Schüler haben weiterhin ein Schulwahlrecht. Für den notwendigen Schülertransport ist die Kreisverwaltung zuständig.


Flughafen Frankfurt-Hahn
Am Flughafen Hahn war die „FRAPORT AG“ (Betreiber des Flughafen Frankfurt-Main) Hauptgesellschafter und trägt seit Jahren die Anlaufver-luste vom Hahn. Durch Einführung einer Passagiergebühr (sogenannten „Hahn-Taler“) sollte die Ertragslage verbessert werden. Daraufhin droh-te die größte Fluglinie am Hahn „Ryanair“ damit, Flugzeuge vom Hunsrück abzuziehen. Nach Gesprächen mit FRAPORT erwarb das Land Rheinland-Pfalz (RLP) zusätzlich neben der bereits vorhanden Beteiligung noch deren Anteile. Nun ist Rheinland-Pfalz mit 82,5% der Anteile Mehrheitsgesellschafterin, die restlichen 17,5% bleiben weiterhin beim Bundesland Hessen.
Rheinland-Pfalz ist sehr an der Entwicklung des Flughafens und dem Erhalt der Arbeitsplätze auf dem „Hahn“ interessiert. Das Land hat dabei -im Vergleich zum Fraport-Management- ein wesentlich größeres Augenmerk auf die gesamte Region. Die Fraport AG habe indes vor allem die wirtschaftliche Entwicklung der Tochter interessiert.
Mittelfristig sollte allerdings wieder ein starker und kompetenter „privater“ Partner für den Flughafen gewonnen werden. Aufgrund der derzeitigen globalen Wirtschaftskrise und der geringen Auslastung im Frachtbereich hat der Flughafen Hahn Kurzarbeit angeordnet.


Windkraftanlagen
In den Zeitungen sind in den letzten Wochen Berichte und Spekulationen über „Windräder“ im Soonwald zu lesen. Zum Aufstellen und Betreiben von Windkraftanlagen müssen die Verbandsgemeinden Vorrangflächen im Flächennutzungsplan ausweisen, um ein planungsrechtlich ungeordnetes Aufstellen von Windrädern zu vermeiden.
Die Verbandsgemeinde Kirchberg hat bereits rund 170 ha Vorrangfläche im Bereich Niederkostenz - Schwarzen ausgewiesen und überarbeitet derzeit den Flächennutzungsplan um zu prüfen, ob weitere Flächen hinzukommen. Der Bereich des Naturparks wird dabei als ökologisch sehr wertvoll angesehen. Das Bauleitverfahren ist jedoch noch nicht abgeschlossen. Unabhängig davon hat die Ortsgemeinde Gemünden beschlossen, auf ihrer Gemarkung im Soonwald keine Flächen für Windenergie zur Verfügung zu stellen.


Thema Steinbruch
Im letzten Jahr haben wir in unserem Informationsblatt vom August über den „Pachtvertrag zum Betrieb eines Steinbruches“ informiert. Dazu möchten wir folgendes ergänzen und klarstellen:
Die Bodenschätze werden in Stromberg, Argenthal und Henau abgebaut, da dort das Steinmaterial in ausreichender Menge und Qualität vorkommt. Die Nahe-Hunsrück-Baustoffe (NHB) betreibt den Quarzit-Steinbruch in der Nachbargemeinde Henau. Zudem hat die NHB seit Jahrzehnten einen Pachtvertrag mit der Ortsgemeinde Gemünden hinsichtlich des alten Steinbruches. Der Gemeinderat hat im letzten Jahr einen neuen Pachtvertrag mit der NHB über 45 ha abgeschlossen. Derzeit läuft eine Umweltverträglichkeitsprüfung. Nach Vorlage dieser Umweltverträglichkeitsprüfung und in Abhängigkeit der Ergebnisse wird dann ein Genehmigungsverfahren (Raumordnungs- und Betriebsplanverfahren) eingeleitet. Sollte es herbei erhebliche Beeinträchtigungen geben, wird kein Steinbruch genehmigt werden.


Umfrage: Ihre Mithilfe ist gefragt!
Mit der beliegenden sogenannten „Mängelmeldung“ möchten wir Sie auffordern, uns über Schäden an Gemeindeeigentum sowie über Anregungen von öffentlichen Belangen zu informieren. Bitte nutzen Sie dafür die beiliegende Meldung, dies hat zweierlei Gründe:
1. schriftliche Feststellung von Mängel und Anregungen
2. die Häufung eines Sachverhaltes
Ziel ist es, die Mängel zu beseitigen oder die Anregungen umzusetzen. Wir bitten jedoch vorab um Verständnis, dass nicht alles nach Bürgerwunsch umsetzbar sein wird. Bei Häufung von Sachverhalten, die nicht beseitigt werden können, soll zur Vermeidung von Unstimmigkeiten ei-ne Begründung erfolgen.


Infoabend – Energieberatung „Rund ums Haus“
Hinsichtlich der zunehmenden Energiekosten stiegen die Wohnnebenkosten in den letzten Jahren immer stärker an. Der Ortsverband lädt deshalb am 23. April zu einer Informationsveranstaltung zum Thema
Energieberatung in Gemünden ein. Dazu wird Dipl. Ing. Uwe Kaska als unabhängiger Energieberater einen Vortrag halten, Informationen geben und Möglichkeiten der Energieeinsparung aufzeigen:
· Baulicher Wärmeschutz
· Haustechnik
· regenerative Energien
· Stromsparen
Termin: Donnerstag, den 23. April um 19:00 Uhr im Bürgerhaus.
Alle interessierte Bürgerinnen und Bürger sind hierzu eingeladen.


Vorankündigung:
In diesem Jahr findet am 07. Juni die Kommunal- und Europawahl sowie am 27. September die Bundestagswahl statt.