Freitag, 23. Juni 2017

Volkskrankheit Burnout - Die ausgebrannte Republik

Am schieren Volumen der Arbeit kann es kaum liegen, dass sich ein beachtlicher Teil der Erwerbstätigen ausgebrannt fühlt. Eine Personalpolitik, die den Beschäftigten solide Leitplanken vorgibt, ist ein wirksamer Schlüssel dazu, Burnout zu vermeiden. 

Manager trifft es, Sozialarbeiter, Fußballtrainer, Musiker oder Verwaltungsangestellte: Die Rede ist vom Burnout. Ausgebrannt zu sein, könnte zur Volkskrankheit des 21.Jahrhunderts werden. Der Begriff dominiert derzeit die Debatte über die deutsche Arbeitskultur. Dabei ist weder klar, wovon genau die Rede ist, denn es handelt sich nicht um ein klar definiertes anerkanntes Krankheitsbild. Noch ist das tatsächliche Ausmaß des Problems nicht bekannt, verlässliche Statistiken liegen nicht vor. Beruht der Anstieg der Krankschreibungen auf Grund psychischer Leiden ausschließlich auf verstärktem Aufkommen, oder spielt auch ein veränderter Umgang mit dem Thema durch sensibilisierte Ärzte und Patienten eine Rolle?

- Endzustand emotionaler Erschöpfung

- Jeder dritte Berufstätige fühlt sich stark erschöpft

- Ein Phänomen der Dienstleistungsgesellschaft

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/volkskrankheit-burnout-die-ausgebrannte-republik-11627772.html

 

Habe ich einen Burnout? - So erkennst du die Symptome https://www.youtube.com/watch?v=u_w7umIQCHY

Burnout vorbeugen: 10 Tipps! 

https://www.youtube.com/watch?v=eug2GeqdRr4&spfreload=5

Die beste Therapie : https://www.youtube.com/watch?v=ILaLM_6fVlM&spfreload=5

Freitag, 16. Juni 2017

Kanzler der Einheit - Helmut Kohl ist tot

Altbundeskanzler Helmut Kohl ist tot. Er starb im Alter von 87 Jahren. Helmut Kohl war von 1982 bis 1998 deutscher Bundeskanzler, als sein größtes Verdienst gilt sein Einsatz für die deutsche Einheit. Mit mindestens ebensoviel Leidenschaft setzte er sich für das Zusammenwachsen Europas ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnete Kohl als "Glücksfall für uns Deutsche".

Als großen Deutschen und großen Europäer hat Bundeskanzlerin Angela Merkel den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl gewürdigt. Er habe erkannt, dass die Einheit Deutschlands und Europas untrennbar miteinander verbunden seien, sagte Merkel am Freitag in Rom. Er habe die Gunst der Stunde genutzt, um die Wiedervereinigung herbei zu führen.
Die Kanzlerin betonte, Kohl habe auch ihren eigenen Lebensweg entscheidend verändert. Durch ihn habe sie ein Leben in Freiheit führen und das Leben in der Diktatur verlassen können. Kohl sei ein "Glücksfall für uns Deutsche" gewesen.

Ehrenbürger Europas

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bezeichnete Kohl als große Persönlichkeit der deutschen und europäischen Geschichte: "Kohl hat sich mit ganzer Kraft für die Verankerung unseres Landes im westlichen Bündnis eingesetzt.
Er hat die europäische Einigung mit Leidenschaft vorangetrieben und bis zuletzt für die europäische Idee geworben - als 'Ehrenbürger Europas' wird er uns allen in Erinnerung bleiben", schrieb Steinmeier in einem Kondolenzbrief an Maike Kohl-Richter zum Tod ihres Mannes.

Flaggen auf Halbmast

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte Kohl als einer der Ersten gewürdigt: "Helmut Kohl war ein großer Europäer und ein sehr guter Freund", teilte Juncker mit. "Ohne Helmut Kohl gäbe es den Euro nicht." Nur drei Menschen, Jean Monnet, Jacques Delors und Helmut Kohl, hätten für ihre Verdienste für die europäische Zusammenarbeit die Ehrenbürgerschaft Europas erhalten, sagte Juncker. Das mache den Verlust umso größer – politisch wie menschlich. Juncker: "In Gedenken an Helmut Kohl habe ich deshalb die Europaflaggen vor den europäischen Institutionen auf Halbmast setzen lassen."
Auch Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) würdigte Kohl. "Er war ein großer Staatsmann, ein großer deutscher Politiker und vor allem ein großer Europäer, der sehr viel dafür getan hat, dass nicht nur die deutsche Einheit gekommen ist, sondern auch dass Europa zusammengewachsen ist." Das sei Kohls großes Vermächtnis, erklärte Gabriel. "Es ist ein wirklich großer Deutscher gestorben."

"Helmut war ein Fels"

Der frühere US-Präsident George H. W. Bush hat Helmut Kohl als "wahren Freund der Freiheit" gewürdigt. "Er ist der Mann, den ich als eine der größten politischen Führungsfiguren im Nachkriegseuropa ansehe", heißt es in einem Statement von Bush, das sein Büro verbreitete. Bush war einer der US-Präsidenten, die während Kohls Amtszeit im Weißen Haus waren. Beide Politiker gelten als Väter der deutschen Einheit.
Es sei eine der "großen Freuden meines Lebens", gemeinsam mit Kohl an der friedvollen Beendigung des Kalten Krieges und an der deutschen Wiedervereinigung innerhalb der Nato gearbeitet zu haben, sagte Bush: "Bei all unseren Anstrengungen war Helmut ein Fels - stark und beständig." Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton hat zum Tod Kohls dessen visionäre Führungskraft gewürdigt. Damit habe Kohl Deutschland und Europa auf das 21. Jahrhundert vorbereitet: "Er war aufgerufen, einige der monumentalsten Fragen seiner Zeit zu beantworten."

"Großer Patriot und Europäer"

Gerhard Schröder, Nachfolger Kohls im Amt des Bundeskanzlers, betonte Kohls Verdienste um die deutsche Einheit: "Die Einigung unseres Landes und unseres Kontinents wird auf alle Zeit auch mit seinem Namen verbunden bleiben." Kohl sei ein "großer Patriot und Europäer" gewesen.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat Kohl für dessen Beziehung zur jüdischen Gemeinschaft gedankt: "Die neue Blüte der jüdischen Gemeinschaft haben wir ganz wesentlich der Zuwanderung zu verdanken", sagte Schuster. "Im Bewusstsein der historischen Verantwortung Deutschlands machte Helmut Kohl den Weg frei für die Einwanderung der Juden aus der ehemaligen Sowjetunion. Dies ist ein bleibender Verdienst Kohls." In der Sowjetunion hatte  Ende der 1980er-Jahre eine neue Welle des Antisemitismus eingesetzt.

16 Jahre an der Macht

Kein Bundeskanzler war länger im Amt als Helmut Kohl – von 1982 bis 1998. In die Geschichte aber ging der promovierte Historiker vor allem als Kanzler der deutschen Einheit ein. Kohl gestaltete die Wiedervereinigung 1989/90 entscheidend mit.
Im Zuge der CDU-Spendenaffäre, in der Kohl sich weigerte, die Namen von Spendern zu nennen, kam es zu einem schweren Zerwürfnis zwischen ihm und seiner Partei. Kohl verlor den Ehrenvorsitz.
Geboren wurde Helmut Kohl am 03. April 1930 in Ludwigshafen am Rhein. Nach seinem Abitur studierte er in Frankfurt am Main und Heidelberg Rechtswissenschaften und Geschichte.

Seit 1946 Mitglied der CDU

Schon als Schüler war Kohl 1946 der CDU beigetreten. In den 1970er-Jahren war Kohl einer der jüngsten Spitzenpolitiker der CDU. Von 1969 bis 1976 war er Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz.
1960 heiratete Kohl die Diplomdolmetscherin Hannelore Renner. Kohls erste Ehefrau litt seit 1993 an einer Lichtallergie und beging im Juli 2001 mit einer Überdosis Tabletten Suizid. Die beiden Söhne Walter und Peter wurden 1963 und 1965 geboren.
Im Jahr 2008 heiratete Kohl Maike Richter. Sie war in den 1990er-Jahren Beamtin in der Wirtschaftsabteilung des Kanzleramtes unter Kohl.
2008 erlitt der Altkanzler bei einem Sturz nach einer Knie-Operation ein Schädel-Hirn-Trauma. Seither war er auf einen Rollstuhl angewiesen und konnte nur noch mit Mühe sprechen. Er trat danach nur noch selten öffentlichen auf. Zuletzt hatte er im November 2014 in Frankfurt am Main mit Hilfe seiner Frau Maike Kohl-Richter sein Buch "Aus Sorge um Europa" vorgestellt.

http://www.deutschlandfunk.de/kanzler-der-einheit-helmut-kohl-ist-tot.2852.de.html?dram:article_id=388909

Freitag, 2. Juni 2017

So will die Telekom Turbo-Internet aufs Land bringen

Von Thomas Heuzeroth, Daniel Wetzel |  

Fast alle Deutschen sollen künftig schnell im Internet surfen. Den nötigen Netzausbau will die Telekom jetzt beschleunigen. Manche Kabel, die dabei genutzt werden, liegen schon jahrelang im Boden.

Die Deutsche Telekom holt sich für ihren Breitbandausbau auf dem Land Stromnetzbetreiber zu Hilfe. Eine Vereinbarung dazu schloss der Bonner Konzern jetzt mit der RWE-Ökostromtochter Innogy, dem größten Verteilnetzbetreiber für Elektrizität in Deutschland.
Zusammen wollen die beiden Unternehmen zunächst 60 Ortsnetze in ländlichen Regionen der Eifel, des Hunsrücks und des Münsterlands mit schnellem Internet versorgen. Das kündigte Telekom-Deutschland-Chef Niek Jan van Damme gemeinsam mit der Innogy-Netzchefin Hildegard Müller in Berlin an.
Damit gebe es für rund 55.000 Haushalte zum ersten Mal die Möglichkeit, einen schnellen Internetanschluss bei der Telekom zu erhalten. Der Bonner Konzern verspricht hier künftig Geschwindigkeiten von 50 bis 100 Megabit.
Wer in diesen Ortsnetzen bislang bei der Telekom war, hatte in vielen Fällen nur einen langsamen Anschluss von vielleicht einem Megabit. Zum ersten Mal können Telekom-Kunden dann über Maxdome, Netflix oder Amazon Filme streamen, was nur bei höheren Bandbreiten möglich ist.

Vorhaben für die Telekom ein Novum

Wie die „Welt“ aus dem Umfeld der Telekom erfahren hat, gibt es ähnliche Verhandlungen auch mit EWE Tel, einem Tochterunternehmen des Stromkonzerns EWE im Norden Deutschlands. EWE hat in der Vergangenheit ein Glasfasernetz gebaut, das heute 90.000 Haushalte erreichen kann.
Für die Telekom sind solche Kooperationen ein Novum. Bislang hat das Unternehmen seinen Ausbau im Alleingang vorgenommen, eine Ausnahme ist eine Kooperation mit Netcologne in Köln. „Die Zeit ist reif, ausgetretene Pfade zu verlassen“, sagte Telekom-Deutschland-Chef van Damme. Auch die Gründung gemeinsamer Unternehmen schloss der Telekom-Manager nicht aus.
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Bei den Anschlüssen von Innogy handelt es sich um Glasfaserkabel, die das Vorgängerunternehmen RWE seit etwa 2010 beim Bau neuer Stromtrassen mit im Boden verlegt hatte. Durch die neue Kooperation mit der Telekom kommt physisch also vorerst kein einziger neuer Breitbandanschluss hinzu.
Allerdings soll die Kooperation dazu beitragen, dass sich Investitionen ins Breitbandinternet auf dem Lande in Zukunft besser rechnen. Die Deutsche Telekom hatte gegenüber der Politik zugesagt, bis 2018 rund 80 Prozent der Bevölkerung mit Breitbandinternet zu versorgen. Der Konzern hatte jedoch immer klargemacht, dass er den Anschluss der übrigen 20 Prozent wirtschaftlich nicht allein stemmen könne.

Nicht alles geht mit den Innogy-Kabeln

Mit Innogy hat sich jetzt ein erster Partner gefunden. Die RWE-Tochter bot über die selbst verlegten Datenkabel zwar auch eigene Internetdienste an. Doch die zur Verfügung stehenden Kapazitäten wurden dabei nicht ausgelastet. Durch das Marketing und die Angebote der Telekom soll es nun gelingen, die bereits verlegten Breitbandkabel besser zu nutzen.
Die Erlöse aus dem Telekom-Geschäft erleichtern es Innogy, beim Stromnetzausbau in Zukunft standardmäßig Breitbandinternet mitzuverlegen. Nach Angaben des Unternehmens verlegte Innogy bislang parallel zum Stromnetzausbau pro Jahr etwa 1000 Kilometer Leerrohre. Künftig sollen hier Glasfaserkabel stets mit eingezogen werden.
Beide Unternehmen gehen davon aus, „dass die Kooperation einen wesentlichen Beitrag zum schnellen Ausbau leistet“, heißt es in einer Mitteilung. Technisch ist die Telekom jedoch noch nicht in der Lage, alle Angebote über die Innogy-Netze anzubieten. So wird es Internetfernsehen mit den Entertain- und MagentaEins-Tarifen vorerst nicht geben. „Für uns war es wichtig, schnell und umfänglich ein Angebot zu realisieren“, begründete van Damme die Einschränkung.

Deutschland im Ranking hinter Litauen und der Slowakei

Nach dem Breitbandziel der Bundesregierung soll jeder Haushalt in Deutschland bis Ende nächsten Jahres in Reichweite eines Internetanschlusses von mindestens 50 Megabit pro Sekunde sein. Allerdings lässt das Ziel eine Hintertür offen, da die geforderte Datenrate nicht mit einem Festnetzanschluss erreicht werden muss, sondern auch der Mobilfunk mitgezählt wird. Und der weist dank des Datenturbos LTE auf dem Papier enorm hohe Geschwindigkeiten aus, die jedoch rapide fallen, wenn sich mehrere Surfer dauerhaft einklinken.
Ohne das Funkinternet ist das Regierungsziel wohl überhaupt nicht zu schaffen. Nach Daten des globalen Internet-Infrastrukturbetreibers Akamai sind Bundesbürger über ihre leitungsgebundenen Anschlüsse im Schnitt mit 13,7 Megabit pro Sekunde im Internet unterwegs. Im internationalen Vergleich reicht das nur für Platz 26 – noch hinter Litauen und der Slowakei.
Vor allem der Ausbau in ländlichen Regionen stockt. Tatsächlich lohnt er sich für Unternehmen in vielen Fällen nicht, weil dort nur wenige Menschen leben. Hohe Netzinvestitionen sind dort nicht rentabel. Aus diesem Grund stellen Bund und Länder Fördermittel bereit. Ein Programm des Bundes ist mit vier Milliarden Euro versehen und läuft seit Ende 2015. Für Gewerbegebiete sind im vergangenen Jahr noch einmal 350 Millionen Euro hinzugekommen.
Darüber hinaus gibt es Fördertöpfe in den Bundesländern, von denen Bayern mit 1,5 Milliarden Euro die größte Summe beisteuert. Nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) entfallen 94 Prozent der Fördermittel auf den Glasfaserausbau. Wer also in einer solchen Förderregion lebt, darf am Ende von Glück sprechen: Nutzer bekommen dort die derzeit technisch besten Netze.

https://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article161443441/So-will-die-Telekom-Turbo-Internet-aufs-Land-bringen.html
http://speedtest.chip.de/
https://www.check24.de/dsl-handy/dsl/vergleichen/2/?wpset=google_dsl_02