Freitag, 14. Mai 2010

Rheinland-pfälzische CDU umjubelt Klöckner


37-Jährige zur Spitzenkandidatin für Landtagswahl gekürt
Mit 400 von 402 gültigen Stimmen hat die rheinland-pfälzische CDU am Samstag Julia Klöckner zu ihrer Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im März 2011 gekürt. Noch in diesem Jahr soll sie außerdem den Landesvorsitz ihrer Partei übernehmen.
Bingen. Die CDU in Rheinland-Pfalz hat ihre stellvertretende Vorsitzende Julia Klöckner mit einem Traumergebnis zur Spitzenkandidatin für die Landtagswahl 2011 gekürt. Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesagrarministerium und ehemalige Deutsche Weinkönigin erzielte auf einem Parteitag am Samstag in Bingen ein Traumergebnis. Die sechs zusätzlichen Enthaltungen wertete die CDU nicht als ungültig. Langer Applaus im Stehen, Blumen für Klöckner, Nationalhymne – in guter Laune strömten die insgesamt fast 1000 Delegierten und Besucher hinaus in den Sonnenschein des Wochenendes.

Baldaufs Paukenschlag

Die 37 Jahre junge Klöckner will im nächsten Jahr Ministerpräsidenten Kurt Beck (61, SPD) vom Thron stürzen und die CDU nach zwei Jahrzehnten Opposition wieder in die Regierung führen. Die Landtagswahl ist am 27. März 2011.

Für einen Paukenschlag sorgte der CDU-Landesvorsitzende Christian Baldauf: Er schlug die Winzertochter außerdem zu seiner baldigen Nachfolgerin vor. Sie solle noch 2010 auf einem weiteren Parteitag zur CDU-Landeschefin gewählt werden. Damit würde sie gestärkt in die heiße Phase des Wahlkampfs gehen.

Klöckner betonte: „Ich trete an, um Ministerpräsidentin dieses schönen Landes, meines Heimatlandes, zu werden.“ Auch mit Blick auf die bisherigen jahrzehntelangen parteiinternen Querelen ergänzte die Spitzenkandidatin: „Die CDU ist geschlossen, die CDU ist entschlossen.“ In ihrer fast einstündigen Rede umriss sie ihre Vorstellungen von der Landespolitik. Sie plädierte für eine Änderung der Landesverfassung zugunsten einer besseren Finanzsituation. Von 2020 an müsse Rheinland-Pfalz „ohne strukturelle Defizite im Landeshaushalt“ auskommen. Bei Kommunen dürfe es nicht wie bei der SPD-Landesregierung „Zwangsfusionen über die Köpfe hinweg geben“. Für die Entwicklung des ländlichen Raums kündigte die Spitzenkandidatin einen Masterplan an. Weiterhin sprach sie sich für eine „differenzierte Schullandschaft“ mit kleineren Klassen und gegen den Weg der Sozialdemokraten „in die Einheitsschule“ aus.

dpa - April 2010

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